Energie

Gemeinde Rietschen – Wir gestalten mit Energie

In der Gemeinde Rietschen ist das Thema Energiegewinnung allgegenwärtig. Die liegt unter anderem am aktiven Tagebau Reichwalde, der die Gemeinde an der westlichen Gemeindegrenze tangiert. Doch auch im Hinblick auf alternative Energieversorgung ist die Gemeinde Rietschen und seine Einwohner seit mehreren Jahren einfallsreich aktiv.

 

Tagebau Reichwalde

Der Tagebau Reichwalde grenzt im Osten an die Gemeinde Rietschen. Die Historie des Tagebaus reicht bis in die 80-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück, als 1987 die Kohleförderung begann. 1988 wurde die Abraumförderbrücke (AFB) 35 F 60 in Betrieb genommen. Die Kohleförderung erfolgte zunächst bis 1999. Von 1999 bis 2010 ruhte die Förderung, bis schließlich 2010/2011 die Weiterführung des Tagebaus begann. Dazu war unter anderem die Umverlegung des Weißen Schöpses von 2011 bis 2015 im Bereich der Ortsteile Werda, Hammerstadt, Neuliebel und Altliebel erforderlich. Es wurde ein naturnahes Flussbett mit mäanderförmigen Verlauf geschaffen, welches zum einen den Wasserabfluss und den Wasserhaushalt des Gebietes gewährleistet und zum anderen einen Teil zum ökologischen Gleichgewicht in der Region beiträgt. Weiterhin wurden der Bau einer Dichtwand zum Erhalt des Grundwasserspiegels auf der Gemeindeseite und der Abriegelung des Tagebaus vor unterirdischen Wasserzufluss, sowie weitere Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durch den Tagebaubetreiber von 2010 bis 2015 realisiert.

Informationen zur Umverlegung des Weißen Schöpses
http://weisserschoeps.blogspot.de/

 

Übrigens: bis zu 80.000 Tonnen an Rohbraunkohle können tagtäglich aus dem Tagebau Reichwalde gefördert werden. Diese Menge könnte den täglichen Energiebedarf einer Großstadt decken.

 

Bürgersolaranlagen auf kommunalen Gebäuden

2009 beschloss die Gemeinde Rietschen geeignete kommunale Gebäude für die Nutzung zur Gewinnung von Solarenergie zur Verfügung zu stellen. Noch im selben Jahr gründete sich die BürgerEnergieRietschen GbR. Die erste Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage erfolgte zum 31.12.2009 auf dem Dach des Kulturhauses FEMA. Es folgte die zweite Anlage auf dem Dach der Sporthalle, welche am 07.06.2011 installiert wurde. Beide Anlagen liefern einen Beitrag zur Energiewende und erzielen gleichzeitig auch entsprechende Erträge aus der Einspeisevergütung. Die Zugrundelegung des Genossenschaftsgedankens bietet den Rietschener Bürgern, die selbst nicht über Hauseigentum verfügen bzw. vor einer größeren Investition in eine eigene Photovoltaikanlage zurückschrecken, eine gute Möglichkeit, durch den Kauf von Anteilen an moderner Energieerzeugung teilzuhaben.

 

Erreichte Ziele:

  • Stromgewinnung durch regenerative Energien
  • Lokale Wertschöpfung


Bürgersolaranlage
Bürger Solar Anlage Rietschen

Betreiber: BürgerEnergieRietschen GbR
1) PV-Anlage Fema:

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Ausrichtung: 20°
(nach Westen)

Dachneigung: 45°

Nennleistung: 29,91 kWp

Solarmodule: 39

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2) PV-Anlage Sporthalle Rietschen

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Ausrichtung: 12°
(nach Westen)

Dachneigung: 35°

Nennleistung: 66,24 kWp

Solarmodule: 828

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erste genossenschaftlich betriebene Dorfheizung Sachsens

Die Bürger des Ortsteils Daubitz gründeten 2011 die Genossenschaft "Dorfheizung Daubitz e.G.". Sie wollten eine eigenständige, unabhängige und kostengünstige Wärmeversorgung des Ortes. Die Nutzung von Abwärme eines Satelliten-Blockheizkraftwerkes (BHKW) für ein Nahwärmenetz zur Beheizung von Gebäuden sollte die Lösung sein. Nach umfangreichen Planungen wurde in 2013 mit dem Bau des Nahwärmenetzes mit einer Länge von 2,6 km begonnen. Am 31.8.2013 begann nach einem erfolgreichen Probelauf die Inbetriebnahme des mit Biomasse betriebenen BHKWs. Insgesamt nutzen ca. 50 Wärmeabnehmer, darunter auch die Grundschule, das Feuerwehrgerätehaus, das Dorfgemeinschaftshaus und die evangelische Kindertagesstätte diesen Vorzug der Kostenersparnis im Umfang von etwa 20 % gegenüber herkömmlicher Energie.

 

Dorfheizung

Die Nutzung von Abwärme für die Speisung eines Nahwärmenetzes ist gewiss keine neue Technologie. Die genossenschaftliche Betreibung der Anlage und die Versorgung des halben Dorfes sind in Sachsen bisher einzigartig.

Erreichte Ziele:

  • Heizungsversorgung durch regenerative Energien
  • Reduzierung der CO2-Emission
  • Kostensenkung für Heizenergie
  • Lokale Wertschöpfung